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.Dabei stieß ihre Hand gegen etwas Hartes, Kantiges.Überrascht griff sie zu und zog es heraus: Es war ein Buch.Miss Marple warf einen Seitenblick auf die junge Frau, die aber ganz ruhig dalag – offenbar eingeschlummert.Miss Marple schlug das Buch auf.Es war ein bekanntes Werk über Nervenkrankheiten.Ganz von selbst öffnete es sich an jener Stelle, wo der Ausbruch von Verfolgungswahn und verschiedenen anderen schizophrenen Erkrankungen sowie verwandten Leiden beschrieben war.Das Buch war nicht im hochgestochenen Fachjargon, sondern allgemein verständlich geschrieben.Miss Marple wurde während des Lesens sehr ernst.Nach ein oder zwei Minuten schloss sie das Buch und verharrte in Gedanken.Dann beugte sie sich vor und schob den Band wieder an seinen alten Platz zurück.Kopfschüttelnd erhob sie sich, ging die paar Schritte zum Fenster – und drehte sich plötzlich um.Molly hatte die Augen geöffnet, schloss sie aber sofort, sodass Miss Marple nicht ganz sicher war, ob sie sich diesen raschen, scharfen Blick nicht nur eingebildet hatte.Verstellte sich die Kranke? Aber auch das wäre ganz natürlich gewesen: Sie konnte ja Angst haben, Miss Marple würde zu reden beginnen.Ja, so konnte es sein!Deutete sie Mollys Blick falsch, wenn sie darin etwas wie Verschlagenheit sah, etwas Verwerfliches also? ›Man kennt sich nicht aus‹, dachte Miss Marple, ›man kennt sich nicht aus!‹ Sie nahm sich vor, mit Dr.Graham darüber zu reden, sobald sich Gelegenheit fände.Dann trat sie ans Bett zurück und nahm wieder Platz.Nach etwa fünf Minuten schien es ihr gewiss zu sein, dass Molly schlief.Niemand hätte sonst so ruhig liegen, so regelmäßig atmen können.Abermals erhob sich Miss Marple.Sie trug heute ihre Turnschuhe, die zwar nicht besonders elegant, für dieses Klima aber wundervoll geeignet waren, weit und bequem für ihre Füße.Leise ging sie im Schlafzimmer herum und blieb schließlich an den beiden Balkontüren, die nach verschiedenen Richtungen führten, stehen.Das Hotelgelände lag ruhig und verlassen da.Miss Marple trat zurück und überlegte noch, als sie von der Loggia her ein schwaches Geräusch zu hören glaubte.Es klang wie das Scharren eines Schuhs.Nach kurzem Zögern schritt sie zur Balkontür, öffnete sie etwas weiter und sprach, hinaustretend, ins Zimmer hinein: »Ich bin gleich wieder da, meine Liebe! Ich mache nur einen Sprung zu mir hinüber.Dabei war ich so sicher, dieses Muster mitgenommen zu haben! Sie bleiben ganz ruhig liegen, bis ich wiederkomme, ja?« Dann wandte sie den Kopf und nickte.»Sie schläft.Um so besser!«Ruhig durchschritt sie die Loggia, stieg die Stufen hinunter und wandte sich dann scharf nach rechts, wo sie im schützenden Hibiskusgebüsch verschwand.Ein Beobachter hätte sich gewundert, Miss Marple dort zum Blumenbeet umschwenken und zur Rückseite des Bungalows eilen zu sehen, den sie durch die zweite Tür wieder betrat.Sie befand sich jetzt in dem kleinen Raum, der Tim manchmal als Privatbüro diente.Von da ging es weiter ins Wohnzimmer.Dort waren die Vorhänge halb zugezogen, um den Raum kühl zu halten.Miss Marple suchte hinter einem von ihnen Deckung und wartete.Vom Fenster aus hatte sie gute Sicht auf jeden, der sich Mollys Schlafzimmer näherte.Aber erst nach vier oder fünf Minuten zeigte sich etwas: Jackson, in seiner netten weißen Uniform, kam die Stufen zur Loggia herauf, verweilte für eine Minute auf dem Balkon und klopfte dann, sich verstohlen umblickend, an das Glas der offenstehenden Tür.Dann glitt er ins Innere.Miss Marple schlich zur Schlafzimmertür und spähte durch den Angelspalt.Jackson war im Zimmer.Er näherte sich dem Bett und blickte eine Zeit lang auf die schlafende junge Frau.Dann wandte er sich von ihr weg und ging auf die Badezimmertür zu.Überrascht hob Miss Marple die Brauen.Eine Weile überlegte sie, dann trat sie auf den Gang hinaus und ging ins Badezimmer.Jackson fuhr herum.Er war eben dabei gewesen, das Bord über dem Waschbecken zu untersuchen.Der Schreck stand ihm im Gesicht geschrieben.»Oh«, sagte er.»Ich – ich habe nicht…«»Mr Jackson«, sagte Miss Marple in höchstem Erstaunen.»Ich hab’ gedacht, Sie seien nicht hier«, sagte er.»Suchen Sie etwas?«»Ja, tatsächlich«, sagte Jackson.»Ich habe eben nachgesehen, welche Gesichtscreme Mrs Kendal verwendet.«Miss Marple hatte Verständnis für diese Ausrede.Was sonst hätte Jackson auch sagen sollen, da er doch mit dem Cremetiegel in der Hand dastand.»Riecht gut«, sagte er, die Nase rümpfend.»Für eine Gesichtscreme ist das ein recht gutes Präparat.Die billigeren Marken verträgt nicht jede Haut, das gibt dann oft Ausschläge.Beim Gesichtspuder ist es nicht anders.«»Sie kennen sich da recht gut aus«, stellte Miss Marple fest.»Ich hab’ eine Zeit lang in der pharmazeutischen Branche gearbeitet«, erklärte Jackson.»Da lernt man eine ganze Menge über Kosmetika.Es ist unglaublich, wie leicht man mit einem hübschen Tiegel in teurer Verpackung die Frauen anschmieren kann!«»Und deshalb sind Sie –?« Miss Marple sprach es bewusst nicht aus [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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