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.Angelas strenges Gesicht leuchtete auf.«Ah, die kleine Carla! Sie ist hier? Ich würde sie gern sehen.»«Stehen Sie nicht in Verbindung mit ihr?»«Leider nur sehr oberflächlich.Als sie nach Kanada ging, war ich noch auf der Schule, und ich glaubte natürlich, dass sie uns bald vergessen würde.In späteren Jahren schickten wir uns gelegentlich Weihnachtsgeschenke.Ich glaubte, sie wäre in Kanada heimisch geworden, und fand, dass das für sie das Beste sei.»«Bestimmt.Der Namenswechsel… der Ortswechsel.Ein neues Leben.Aber leider war das nicht so leicht.»Und dann erzählte er ihr von Carlas Verlobung, davon, wie sie die Wahrheit erfahren hatte, und von ihrem Entschluss.Angela hörte ruhig zu, die entstellte Wange auf ihre Hand gestützt.Sie zeigte keinerlei Erregung, und als Poirot fertig war, sagte sie ruhig:«Carla hat Recht.»Poirot war erstaunt.Sie war die erste, die es so aufnahm.«Sie geben ihr Recht, Miss Warren?»«Ja, und ich wünsche ihr von Herzen Erfolg.Ich werde alles tun, um ihr zu helfen, und ich mache mir jetzt Vorwürfe, dass ich selbst in dieser Hinsicht nichts unternommen habe.»«Sie glauben also, dass sie mit ihrer Ansicht Recht haben könnte?»«Natürlich hat sie Recht!», antwortete Angela energisch.«Caroline ist unschuldig, und ich habe es gewusst.»«Sie überraschen mich sehr, Mademoiselle», murmelte Poirot, «alle andern, die ich bisher sprach…»Scharf unterbrach sie ihn:«Darauf dürfen Sie nichts geben.Gewiss hat der Schein gegen Caroline gesprochen, aber meine Überzeugung beruht darauf, dass ich meine Schwester genau kannte.Ich weiß genau, dass Caroline keinen Mord begehen konnte.»«Kann man das von einem Menschen mit Sicherheit sagen?»«In den meisten Fällen wahrscheinlich nicht.Ich gebe zu, dass die menschliche Bestie voller unberechenbarer Faktoren ist.Aber in Carolines Fall gibt es für meine Gewissheit besondere Gründe, Gründe, über die ich besser Bescheid weiß als alle andern.» Sie deutete auf ihre entstellte Wange.«Sehen Sie sich das an.Wahrscheinlich haben Sie schon davon gehört?»Poirot nickte.«Das hat Caroline getan, und darum weiß ich bestimmt, dass sie keinen Mord beging.»«Für die meisten Menschen wäre das kein überzeugendes Argument.»«Im Gegenteil.Es wurde sogar als Beweis gegen sie benutzt, glaube ich, als Beweis, wie unbeherrscht und heftig sie sei.Weil sie mich, die kleine Schwester, schwer verletzte, behauptete die Anklage, sie wäre auch imstande, einen treulosen Gatten zu vergiften.»«Ich verstehe den Unterschied.Ein Wutausbruch ist etwas anderes, als sich Gift zu beschaffen und es am nächsten Tag zu verabfolgen.»Angela machte eine ärgerliche Handbewegung.«Das meine ich nicht, aber ich will versuchen, es Ihnen zu erklären.Stellen Sie sich folgendes vor: Ein normaler, liebevoller und gutartiger Mensch ist eifersüchtig veranlagt.In seinen jungen Jahren, wo Selbstbeherrschung noch schwer fällt, begeht er in einem Wutanfall eine Tat, die um ein Haar den Tod eines Menschen zur Folge gehabt hätte.Stellen Sie sich den furchtbaren Schock, das Entsetzen, die Gewissensbisse vor, die ihn daraufhin packen.Ein sensibler Mensch wie Caroline vergisst dieses Entsetzen nie, er bleibt stets von Gewissensbissen gepeinigt.Ich weiß nicht, ob ich mir dessen schon damals bewusst war, aber rückblickend weiß ich es.Caroline wurde stets verfolgt von dem Gedanken an das, was sie mir zugefügt hatte.Sie fand keinen Frieden, alle ihre Taten wurden davon beeinflusst, und so ist auch ihre Haltung mir gegenüber zu erklären.Für mich war nichts gut genug, ich kam immer zuerst, die meisten Streitigkeiten, die sie mit Amyas hatte, entstanden meinetwegen.Ich war eifersüchtig auf ihn und spielte ihm allerhand Streiche.Ich stibitzte Katzensaft, um ihn in sein Bier zu schütten, und setzte ihm einmal einen Igel ins Bett.Aber Caroline verteidigte mich immer.Das war natürlich schlecht für mich; ich wurde auf jede Weise entsetzlich verwöhnt.Aber das tut nichts zur Sache, wir sprechen ja über Caroline.Im Gedanken an ihre frühere Tat hatte sie ihr Leben lang eine panische Angst davor, noch einmal etwas Ähnliches zu tun.Sie war ständig auf der Hut, beobachtete sich dauernd, damit nicht noch einmal so etwas vorkommen könnte.Instinktiv reagierte sie ihre Wut durch heftige Worte ab.Das war psychologisch richtig, denn wenn sie sich mit Worten Luft machte, war sie weniger in Gefahr, sich durch Taten auszutoben, und die Methode bewährte sich.Darum sagte sie oft Dinge – ich habe es selbst gehört – wie: ‹Am liebsten würde ich den Soundso in Stücke schneiden und in Öl braten!› Oder sie sagte zu mir oder zu Amyas: ‹Wenn du mich weiter so ärgerst, schlag ich dich tot!› Ebenso brach sie leicht einen heftigen Streit vom Zaun.Sie wusste sehr gut, wie heftig sie von Natur aus war, und so schaffte sie sich dieses Ventil.Amyas und sie hatten häufig direkt groteske Auseinandersetzungen.»Hercule Poirot nickte.«Bei der Verhandlung wurde das als Beweis gegen sie angeführt.»«Solche Beweise sind stupide und irreführend», sagte Angela.«Natürlich stritten sich die beiden.Natürlich warfen sie sich die schlimmsten Ausdrücke an den Kopf, aber kein Mensch wusste, dass sie diese Szenen genossen.Die meisten Männer hassen Szenen, sie wollen ihre Ruhe haben; aber Amyas war ein Künstler, er liebte es zu brüllen, die fürchterlichsten Drohungen auszustoßen und ausfallend zu werden.Es war, als ob er Dampf abließe.Er war einer der Männer, die auf der Suche nach einem verlorenen Kragenknopf brüllen, dass das ganze Haus zittert.Es klingt merkwürdig, aber Amyas und Caroline fanden diese dauernden Krache und Versöhnungen herrlich!»Sie machte eine ärgerliche Geste.«Wenn man mich doch nur nicht fortgeschickt hätte, wenn man mich nur als Zeugin vernommen hätte! Ich hätte das dem Gericht klar machen können.» Sie zuckte die Achseln.«Aber ich nehme an, man hätte mir nicht geglaubt.Außerdem hatte ich es damals noch nicht so klar erkannt wie jetzt.Ich hatte noch nicht alles so genau durchdacht und hätte es bestimmt nicht in Worte kleiden können.»Sie blickte Poirot an.«Verstehen Sie mich?»Er nickte lebhaft.«Voll und ganz, und Sie haben Recht.Es gibt Menschen, denen es langweilig ist, wenn sie sich vertragen; sie benötigen zu ihrem Wohlbefinden das Stimulans eines Kraches [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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